Der STCCG-Award für den besten Turnierbericht ging an Thomas Müller (Glückwunsch!) und beim Grand Prix V war Thomas auch weitaus eifriger beim Verfassen von Spielberichten und Schießen von Photos als ich, der mich von den Eindrücken meines ersten Grand Prix ganz wegtragen ließ. Mitgeschrieben habe ich bei keinem der drei Turniere, bei denen ich teilnahm, und deshalb kann die folgende Zusammenfassung allenfalls einen vagen Eindruck geben.
Freitag - 2E Booster Draft
Am Freitag trat ich zum von Decipher boykottierten Fractured Time Sealed an, das nun wegen des verschobenen Erscheinungstermins ein ganz normales Booster Draft geworden war. Mir wurden die Romulaner zugelost, was schon mal positiv war, und beim Draften organisierte ich mir noch Cardassia Prime, einige Cardassianer wie Elim Garak (Die Rare-Karte aus dem Premiere-Set) oder die Aldara und einige ganz nett auf die Stärken von Romulanern und Cardassianern abgestimmte Missionen. Allerdings hatte ich bei den Dilemmas eher wenig interessantes bekommen, auch wenn ich diesmal nicht so ausgeblutet werden sollte wie im Spiel gegen Thorsten in meinem letzten Booster Draft. Im ersten Spiel trat ich gegen Alexander Bank an und gewann gegen den späteren Booster Draft Grand Prix-Sieger ohne größere Probleme ;-))
Die anderen Spiele habe ich vergessen (mindestens eines habe ich verloren), wegen des wie üblich verspäteten TDs gab es aber nur drei Runden oder so, und die Siegerehrung ist glaube ich ganz ausgefallen. Ich habe mich dann breitschlagen lassen, mit meinem “To the Common People”-Deck (angereichert um die zwei brauchbaren Rares aus dem Draft) beim Team Multiplayer für eine Runde mitzuspielen, und gemeinsam mit meinem Federation-Mission-Solver-Kollegen sind wir gewaltig gegen zwei streitlustige Borg- bzw. Klingonen-Gegner auf die Schnauze gefallen. Nachdem der Borgfuzzi mir schon tüchtig meine Leute wegassimiliert hatte, kam dann auch noch der Klingone mit diversen Kampfkarten und in der vierten Runde waren dann alle meine Personen bis auf einen einsamen gestrandeten Typen plattgemacht. Mit meiner “Getting under your Skin” / “Pride and Prejudice”-Kombi führte ich aber zu diesem Zeitpunkt dennoch und hatte doppelt soviele Punkte wie alle anderen zusammen (20). Zu meinen wenigen Erfolgserlebnissen bei diesem Spiel zählten das Ausspielen von Toraan, das den Borg-Spieler seinen schönen 10th Anniversary-Queen’s Borg Cube direkt in den Discard Pile befördert ließ, und zwei langweilige Dilemmas (Trabe Grenade oder ähnliches), die beim Klingonen Kor und William Riker über die Klinge springen ließen. Dennoch erholte ich mich von dem konzertierten Völkermord nicht wieder und hatte am Schluß nur meine 35-Bonuspunkte und keine gelöste Mission.
Samstag - 1E Reflections Sealed
Am nächsten Tag kam ich erst gegen Nachmittag und statt des geplanten Voyager Warp Speed Sealed begannen die sechs Teilnehmer beider Turniere gleich mit dem für danach geplanten Reflections Sealed. Wir durften eine erstaunliche Menge von Tüten aufreißen, und ich fand in meinen u.a. Foil-Sela, Normalo-Sela, Foil-Deanna, 4x Test Mission und einen Horgah’n (!). Im ersten Spiel gegen Antje Mühlendyck wies mich diese erstmal wieder in die First Edition-Regeln ein, von denen ich einige in den letzten zwei Jahren vergessen hatte. Wir waren beim Seeden etwas langsam und so konnte ich nach Abholen des Horgah’n nur noch eine Mission lösen, Timed Win: 70-0.
Im zweiten Spiel durfte ich gegen Thomas Müller antreten, wir hatten keine Mission doppelt und machten Fast Seeding, danach löste ich seine Mission mit meinem Hogah’n und gewann recht schnell mit 100:0. Ich wähnte schon meinen ersten Turniersieg, denn dieser Horgah’n erschien mir fast so unstoppable wie meine Lieblingsrommies aus der Zweiten Edition.
Im dritten Spiel durfte ich dann gegen Michael David Scont antreten, der mir seinerzeit auch beim 1. Verdener (unsanctioned) STCCG-Turnier (einem DS9-Sealed) den ersten Platz weggeschnappt hatte. Sconti ging nach einigen Runden zum Lösen einer meiner Missionen los, rutschte durch seine Dilemmas wie durch Butter, gab mir immerhin noch eine Runde, um auch etwas auf die beine zustellen und gewann dann 100:0. Ich war verdattert!
Im vierten Spiel gegen Stefan Menz war dieser bereits gut unterrichtet über meinen Horgah’n und höhnte, dagegen drei Stopper zu haben. Der eine davon war definitiv dieses Wall-Dilemma, wo man einen Androiden, ein Hand Weapon oder drei Security-Leute braucht. Meinen “Data and Geordi” hatte er mir zuvor gezielt weggekillt, der dritte Sicherheitsmann wollte einfach nicht kommen, ich löste glaube ich nebenbei noch eine andere Mission, aber an den Horgah’n kam ich nicht ran und das Spiel verlor ich auch (oder vielleicht auch nicht... hätte doch lieber mitschreiben sollen)
Im fünften Spiel spielte ich gegen Michael Bruns, der auch wieder meine Missionen in Rekordzeit löst. Mein Horgah’n wurde mir diesmal dadurch vermiest, daß ich die entsprechende Mission nicht lösen durfte, weil ich dort falsch geseedet hatte, nämlich zweimal hintereinander dasselbe Dilemma. Das hatte ich zwar in mindestens drei der anderen Spiele auch gemacht, aber da hatte sich niemand daran gestört, und jetzt waren sich alle sicher, daß man das nicht darf. Naja, auch nochmal 0:100, am Ende hatte ich dann den vierten von sechs, ich sollte doch mal öfter wieder First Edition spielen.
Das “Voyager Warp Speed” fiel dann wenig überraschend aus, weil wir mit unseren luxoriösen fünf Runden alle Zeit verpulvert hatten. Irgendwelche sechs Leute sollen dieses Turnier nach 1 uhr nachts noch nachgeholt haben, da ich am Sonntag um 8 Uhr in der Früh zum Arbeiten antreten musste, was dies für mich unmöglich, ich habe an diesem Wochenende eh nur ca. 11 h Schlaf bekommen.
Samstag - 2E To the Common People
Beim “To the Common People” trat ich im ersten Spiel erneut gegen Antje an, für die dies ihr drittes Second Edition-Spiel (oder Turnier?) überhaupt war. Ich schaltete meine Punkt-Maschine an, löste zwei Missionen und gewann 100:0, während ich Antje nebenbei einige Tips zurückgeben konnte, die sie mir in ähnlicher Form beim First Edition-Turnier gegeben hatte. Solche Sachen wie: “Skeleton Crew nicht als letztes Dilemma encountern lassen, weil es sonst bei gestopptem Team unter die Mission kommt.”
Im zweiten Spiel trat ich gegen einen schon etwas beschwipsten Spieler an, der mein deck schon aus einem “just for fun”-Spiel des frühen Nachmittags kannte, als ich auf das erste Turnier wartete und er beim Grand Prix gerade einen Bye hatte. Weil ich zu blöd war, ein oder zwei meiner drei Shady Ressources auf der Hand gegen ein Temptation-Dilemma einzusetzen, gewann ich nur “timed”, war aber dennoch guter Dinge.
Im dritten Spiel war Thorsten Wanek mein Gegner, der ein sehr ähnliches Deck hatte. Irgendwie funktinierte meine Punktmaschine aber besser, bis er mir mit diesem Doppel-Kirk-Interrupt aus Necessary Evil (One-Workmansship oder so ähnlich) mein “Getting under you Skin” weghaute. Ich war nicht müde und konterte erstmal mit Deep Hatred, und konnte mir in Ruhe sein Deck anschauen. Thorsten hätte vielleicht Simon Müllers Strategie-Bericht genauer lesen sollen ;-)). Doch auch mit meinem Extra-Punkt zum Ausgeben durch Bochra (Thorsten hatte keine Angriffskarte im Deck, da konnte ich den guten ohne Probleme auf einem von Thorstens Planeten absetzen) war ich beim Lösen der Missionen und Legen der Dilemmas nicht ganz so erfolgreich wie der offensichtlich erfahrenere TD. Als ich 95:80 führte, brachte mein Praetor auf Romulus nur ein Personal auf Thorstens Deck hervor, und so verlor ich schließlich knapp. Mit etwas mehr Glück hätte ich wahrscheinlich das Turnier gewonnen (Es gab noch jemanden mit 8 Gewinnpunkten, keine Ahnung, wer besser stand), so wurde es erneut wieder nur der 4. (aber diesmal von 10)
Am Sonntag konnte ich ja leider nicht, aber auch so war es ein sehr nettes Wochenende, das mir Appetit darauf machte, das nächste Mal vielleicht auch in irgendeiner Jugendherberge zu übernachten und statt drei Turnieren mal fünf oder sechs zu versuchen. Zu den absoluten Höhepunkten gehören natürlich meine Tauschbemühungen. Bei sovielen Spielern findet amn auch mal Karten, die man schon länger sucht - Jetzt habe ich auch meine ersten fünf “All Good Things”-Karten (darunter Yeoman Rand und Miral Paris) und meine Necessary Evil-Personenkarten sind nach den neuesten Transaktionen auch komplett.
Besonders beigetragen zu einem gelungenen Wochenende haben (in alphabetischer Reihenfolge): Antje, Johannes, Lars, Marcus, Michael I + II, Sandra, Sebastian, Stefan, Thomas, Thorsten, Ulf und die beiden Rare-Karten-Zerreisser.